Olympäaden för alle!
Dieser Text Hitlerized. Via Wirres

Aigentläch mösste de Öberschrrräft hia "XXX för alle" haißen - denn de Begrrräffe „Olympäade“, „Olympäa“ ond „olympäsch“ sänd gemäß Olympäa-Schotzgesetz geschötzt ond dörfen nächt ainfach so von jedermann genotzt werden! Das hat da Doitsche Olympäsche Sportbond (DOSB) wohl pa Lobbyarbait hänbekommen! Wärrre ja auch noch schöner, wenn jeda ainen Begrrräff verwenden darf, den es sait zwaidrraiviertel Jahrtausenden gäbt! Das erschaint zwar völläg absord, hat dem Saftblog aba schon aine toirrre Abmahnong beschert! Wa auch fändet, dass dieses Gesetz aba mal so dermaßen flott abgeschafft werden sollte, sollte jetzt hoschhosch de entsprrrechende

Petätäon onterzaichnen!

Ond wa onterzaichnet ond selbst auch so ain Blogdängs hat, sollte da dann auch mal drrauf hänwaisen!

Väa Väktor Haase, da es sogar geschafft hat, das schöne Wort "Hodendopäng" än sainem Baitrrag onterzobrrrängen! Mehr Änfos gäbts auch hier!

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mark793, Mittwoch, 10. Januar 2007, 16:43
Hm,
sehr schön, man sollte direkt einen Hitlerizer programmieren, wie es vor Jahren auch mal ein lustiges Tool gab, Texte zu schwäbisieren.

Gleichwohl: Ich ringe (Anwälte aufgemerkt: Anspielung!) nach wie vor mit mir, ob ich das nachvollziehbare und ehrenwerte Anliegen von Herrn Haase wirklich unterstützenswert finde - oder ob ich das gesamte Thema Olümpia nicht den Marketingfuzzies und Rechtsverdrehern willig und mit den besten Wünschen überlassen soll.

Denn: Wenn ich ehrlich sein soll, könnte ich tot umfallen vor Gleichgültigkeit angesichts der Tatsache, dass es alle vier Jahre wieder verblendete junge Menschen umtreibt, immense (aber recht besehen eben auch völlig sinnlose) körperliche Anstrengungen auf sich zu nehmen und dafür auch noch Anteilnahme und Anerkennung von einem weltweiten Publikum einzufordern. Sehen Sie's doch mal so: Wenn alle dieses blöde Treiben so weiträumig ignorieren würden wie ich, gäbe das Problem mit den Rechteverwertern und Markenrechtsfuzzies gar nicht - oder wenn künftig alle schön mittun beim ignorieren und totschweigen, zumindest nicht mehr lange.

Gestatten Sie mir ein letztes Wort: Diese ganze stramme Leibesertüchtigungskacke und der dazugehörige Fackelfetischismus, das ist ohnehin völlig fascho. Jawohl, Sie haben richtig gehört:
f a s c h o! Und wenn ich schon mal dabei bin: Training ist auch nur eine Art von Doping. Jawoll.

kreuzberger, Donnerstag, 11. Januar 2007, 13:31
Ich sehe es ein wenig anders -
und finde die Petition wichtig und richtig. Zum einen weil Sport mich interessiert und ich auch gerne die olympischen Spiele verfolge. Zum anderen - und das ist für mich der wesentliche Punkt - weil man Organisationen nicht die exklusiven Nutzungsrechte für bestimmte Wörter überlassen sollte. Denn wenn dieses Gesetz Bestand hat, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Sportverband oder das nächste Unternehmen versucht, sich bestimmte Wörter oder Wortgruppen schützen zu lassen. Und dann beträfe es Sie vielleicht mehr als jetzt bei Olympia. Abgesehen davon finde ich, dass es wirklich eine Unverschämtheit ist, Begriffe gesetzlich zu schützen, die seit Jahrtausenden existieren.

Ich finde Sport und den ursprünglich hinter Olympia stehenden Grundgedanken des für alle offenen, fairen Wettbewerbs übrigens nicht fascho, sondern vom Ansatz her eher liberal. Dass Fackeln heute andere Assoziationen wecken können, kann ich allerdings nachvollziehen. Ich halte die Idee, mit einer Flamme durch viele Länder zu laufen, aber trotzdem eher für verbindend als für trennend.

Dass Training letztlich auch nur Doping ist, finde ich übrigens ein hübsches Bild.

mark793, Donnerstag, 11. Januar 2007, 15:22
So hundert pro bierernst
war meine Tirade ja auch nicht gemeint. Das völkerverbindende Element und die Lust an der Leistung sind in der Tat hohe Werte, die nach meinem persönlichen Empfinden aber schon sehr weit in den Hintergrund gerückt sind gegenüber den massiven kommerziellen und anderen aufmerksamkeitsökonomischen Aspekten dieser Veranstaltung.

Von daher frage ich mich, ob es nicht konsequent und richtig wäre, wenn die Markenrechteinhaber ein R im Kringel oder ein kleines TM hinter den Begriff setzen dürfen. Deutlicher und sinnfälliger kann man es doch gar nicht machen, wie verkommen, verraten und verkauft die Idee von Pierre de Coubertin mittlerweile ist.

Im Übrigen bin ich guter Dinge, dass mein Paraphrasentank gut genug gefüllt ist, um mich auch dann klar verständlich zu machen, wenn ich wegen der einen oder anderen markenrechtlichen Vollsperrung semantische Umleitungen fahren muss.

kreuzberger, Donnerstag, 11. Januar 2007, 17:01
Dachte ich mir schon,
dass das nicht so heiß gegessen werden sollte, wie Sie es hier aufgetischt haben. :-)

Dass die Kommerzialisierung die ursprünglichen Werte - zumindest in Teilen - verdrängt hat, sehe ich auch so und finde es sehr bedauerlich. Und das IOC ist ja leider auch nicht gerade als Hort der aufrechten Idealisten bekannt. Umso wichtiger finde ich es, den Funktionären nicht diese Wörter zu überlassen - insbesondere da das eine Vorbildfunktion für andere - womöglich noch unsympathischere Organisationen - haben könnte. Als nächstes will dann vielleicht die Fifa den Begriff "Fußball" schützen lassen und die Telekom das Wort "Telefon". Zuzutrauen wäre es beiden jedenfalls.

Daher halte ich es für sinnvoll, den Anfängen zu wehren. Denn ich möchte jederzeit selbst entscheiden können, ob ich auf direktem Weg zum Ziel komme oder lieber semantische Umwege fahre. "Paraphrasentank", "markenrechtliche Vollsperrung", "semantische Umleitungen" - sehr schön

mark793, Donnerstag, 11. Januar 2007, 00:13
Oh, ich sehe es erst jetzt,
dass es diesen Hitlerisator (so viel Doitsch muss dann schon sein) bereits gibt.

kreuzberger, Donnerstag, 11. Januar 2007, 13:31
Hitlerisator - auch schön. Die Formulierung "Hitlerize den Shice" finde ich allerdings auch ziemlich gut.