Aus dem schönen Wörtersee (XV)
Schnuckzeug

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bluegirl, Dienstag, 6. Februar 2007, 16:03
ja sehr schön!
aber was bitte soll das sein?

kreuzberger, Dienstag, 6. Februar 2007, 17:35
Danke,
dass Du das fragst. Meine Schöne behauptet nämlich seit Jahren, es gebe dieses Wort und ich sei der Einzige, der es nicht kenne. Angeblich handelt es sich dabei um Schokolade, Gummitiere und anderen süßen Kram. Ich glaube dagegen, dass es "Schnuckzeug" gar nicht gibt. Zumindest nicht lange, wenn ich in der Nähe bin.

mark793, Dienstag, 6. Februar 2007, 17:43
Bei mir wird sowas
auch nicht alt, hehe. In meinem kurpfälzischen Heimatdialekt existiert der Begriff Schnekzeug (mit langem e gesprochen). Und jemanden, der mit Essen extrem wählerisch ist, kann man analog mit dem Adjektiv "schnekisch" bezeichnen.

kreuzberger, Dienstag, 6. Februar 2007, 17:54
Sobald die Packung geöffnet ist, muss sie in der kürzestmöglichen Zeit geleert werden, das ist ja mal klar. Schließlich verderben die Inhalte äußerst schnell an der frischen Luft. Oder so. ;-)

Für jemanden, der am Essen rummäkelt, kenne ich noch "leckerig".

bluegirl, Dienstag, 6. Februar 2007, 19:40
ich mag wörter, die irgendwer nicht kennt. hier in Bayern nennen sie das, was ich mit mäkelig oder heikel bezeichnen würde 'gschleckert', was ich auch sehr schön finde.
als wir neu ins mansfeldische gezogen sind, haben wir kinder natürlich eher neue worte gelernt als die mutter und uns heftig darüber gestritten, daß es das verb 'abeschpern' nicht gäbe. sie grinst noch heute, wenn sie sagt, sich abgeeschpert zu haben.

ich suche seit jahren nach der übersetzung von 'zadder' - was jetzt aber eher was ekliges ist und nichts süßes leckeres. kennt das wer?

kreuzberger, Mittwoch, 7. Februar 2007, 00:27
Ungewöhnliche Wörter oder solche, die viel zu oft ihrer Benutzung harren, schätze ich gleichfalls sehr. :-)

Dein Kommentar wirft bei mir gleich mehrere Fragen auf: Wo ist "das manfeldische", was heißt "abeschpern" und was genau muss ich mir unter "zadder" vorstellen?

bluegirl, Mittwoch, 7. Februar 2007, 01:34
daher bedauere ich noch heute, daß das 'wörter schützen'-stöckchen nie zu mir geraten ist – ich hätte vermutlich eine eigene kategorie dafür eröffnen müssen.

das 'mansfeldische' bezeichnet die gegend im südharz, etwa zwischen Nordhausen, Nordrand Thüringens oder Kyffhäuser, Halle/Saale und Ostharz. wichtige orte: Sangerhausen, Hettstedt und Eisleben. weiter über diese gegend zu schreiben, würde etliche leute vermuten lassen, ich sei rassistisch, nur soviel: wem bei sächsisch schlecht wird: das ist ein viel häßlicherer dialekt.

'abeschpern' (gesprochen: ab-eschpern, ich eschpere mich ab) bedeutet soviel, wie sich verausgaben, sich so sehr anstrengen oder so schnell laufen, daß du kaum noch luft kriegst.

und zadder... tja, das ist eben das problem, bei manchen wörtern weiß ich halt auch nicht, ob es nicht eine familienerfindung oder die schöpfung meiner mutter ist... ein versuch: es gibt bei fleisch etliches ekliges, als da wären: fett und speck, knorpel und halt 'zadder'. zadder könnte eventuell auch das fett sein, das vor dem braten weggeschnitten gehört, aber es ist einfach etwas, das du auch nach 100maligem kauen noch nicht durchhast, es ist zäh und eklig und gehört in den blumentopf, untern tisch oder auf den tellerrand, wenn du ehrlich sein möchtest.
einer der gründe für meinen 80%igen vegetarismus, daher auch meine unkenntnis in der fleisch-beschaffenheitsbeschreibung ;-)

kreuzberger, Mittwoch, 7. Februar 2007, 10:50
Die Gegend magst Du ja anscheinend eher weniger. Region, dortige "Oberzentren", Dialekt - fast alles unbekannt bei mir. Nur von "Kiffhäusern" habe ich schon mal gehört - die sollen ja besonders in Holland weit verbreitet sein. ;-)

Ich liebe das Internet: Zadder soll wohl berlinerisch sein und heißt: "Bindegewebe im Fleisch. Zähes, mit Sehnen durchsetztes Fleisch ist zaddrig." Wenn Du das als Kind immer essen musstest, wundere ich mich, warum Du nur zu 80% Vegetarierin bist. ;-)

bluegirl, Donnerstag, 8. Februar 2007, 02:19
nein, dieses "kiffhaus" (hihi) ist ein mordsungetüm, ähnelt etwas dem völkerschlachtdenkmal in Leipzig und in der nähe gibt es eine höhle, in der der Kaiser Barbarossa schläft und sein bart in den steintisch gewachsen ist...
dankeschön für die zadder-erklärung, wieder was gelernt. die verbleibenden 20% sind für die wirklich leckeren sachen wie lendchen in sahnesauce, apulisches hühnchen oder so. aber ich durfte das auf den tellerrand legen. und wenn ich auch gesittet essen gelernt habe und sogar ein fischbesteck erkennen würde, käme ich in arge bedrängnis, was ich in der öffentlichkeit nu mit so einem zadder tun sollte ;-)

kreuzberger, Donnerstag, 8. Februar 2007, 10:16
Kyffhäuser sagte mir schon (zumindest ungefähr) etwas, ich konnte mir nur das Wortspiel nicht verkneifen.

Ich bin ja bekennender Fleischesser - könnte aber vielleicht zur Not darauf verzichten (insbesondere auf den zaddrigen Teil davon). Auf Fisch und anderes Meeresgetier dagegen nicht. Denn was wäre das Leben ohne Doraden, Wolfsbärsche, Räucheraal, Krabben, Krebse, Muscheln, Tintenfische...

, Dienstag, 20. März 2007, 03:27
agopkhdu
rjqkcjff http:// .com xltwkwnv qxppwhgb wpwtdeof [URL=http://. com]kyhwovek[/URL]

[edit: Das ist ja mal ein anonymer Kommentar, der einen wirklich weiterbringt. Besonders die von mir entfernten, ins Datennirvana führenden Links waren ganz toll ausgedacht. Ich lasse ihn aber trotzdem mal als Mahnmal für meinen ersten Spam-Kommentar hier stehen. Der Kreuzberger.]

isabo, Dienstag, 13. Februar 2007, 16:47
Schlickersachen

kreuzberger, Dienstag, 13. Februar 2007, 17:13
Noch nie gehört, aber man erkennt gleich, was es ist. Außer Du meinst irgendwelche Sachen, die man zum Schlickrutschen braucht. ;-)