Bevor die Prinzessin und ich vor zwei Jahren den Franzosen bei uns aufgenommen haben, hatten wir sogar kurz mit Bmw und etwas länger mit Audi geliebäugelt. Habe es seitdem keine Sekunde bereut, mich dagegen entschieden zu haben. Unter anderem weil ich dadurch deutlich seltener angehupt werde. ;-)

Hatte neulich auch in der Dunkelkammer mit Herrn Götze über unterschiedliche Wahrnehmungen der automobilen Hack- und Hupordnung debattiert. Dass Sie mit Ihrem Franzosen etwas "neutraler" unterwegs sind als mit einem Bajuwaren, glaube ich Ihnen unbesehen.

Angehupt werde ich im O**lchen von meiner Frau aber wesentlich öfter als in meinem Darkmobil. Wie das kommt, ist mir auch nicht so klar, denn ich bin in in beiden Fahrzeugen zwar zügig, aber meistens defensiv unterwegs. Davon abgesehen sind Innenstadtverkehr und Autobahn eh nochmal zwei paar Stiefel, und in Berlin spottet der automobile Wahnsinn eh jeder Beschreibung (auch wenn Dü-Dorf allmählich aufholt).

Ich bin auch recht zügig unterwegs - wobei ich aber deutlich defensiver fahre, wenn jemand anders mit im Auto sitzt. Beim Hupen bin ich anscheinend eher aktiv als passiv veranlagt - angehupt werde ich nämlich wirklich selten (außer wenn ich mal einen größeren Mietwagen habe). Wenn ich mich dagegen über einen Ampelschläfer, einen Erst-bremsen-dann-blinken-Amateur oder eben einen Dickschiffpiloten ohne Überblick ärgere, drücke ich schon mal aufs Lenkrad, um meinem Franzosen einen Signalton zu entlocken. Das geschieht deutlich häufiger in der City als auf der Autobahn. Wenn es dort kritisch wird, hat man ja auch andere Sorgen als zu hupen.

Ich weiß übrigens gar nicht, was Sie gegen den Berliner Verkehr haben. Ich finds knorke, dass da die meisten flott fahren.

habe ich absolut gar nichts. Für meinen Geschmack wird dabei aber zuviel gedrängelt und geschnitten und z.T. noch beim Zufahren auf rote Ampeln sinnlos hochbeschleunigt und runtergebremst.

Hier im Dorf wird rücksichtslos und oft auch sturheil gefahren, aber man sieht weniger von diesen idiotischen Kapriolen, die ich in der Hauptstadt immer wieder ungläubig bestaunen kann. Wobei ich auch sagen muss: Entweder habe ich mich über die Jahre auch einigermaßen dran gewöhnt - oder es ist nicht mehr ganz so schlimm wie noch vor 10, 15 Jahren.

war ich hier nur Fahrrad- und U-Bahnfahrer, insofern kann ich die Entwicklung schwer einschätzen. Aber Sie haben schon recht, dass hier einige Leute diesen, nunja, eigenwilligen Fahrstil pflegen, den Sie beschreiben. Gern stellt man sich auch an einer Ampel auf eine Abbiegerspur, obwohl man geradeaus weiterfahren will. Wenns grün wird, werden dann die anderen Wagen ausbeschleunigt und man schert wie ein Irrer elegant rüber auf die Geradeausspur. Ich finds insgesamt dennoch gar nicht so schlimm - aber ich habe ja auch nix gegen die mediterrane Fahrweise. Vielleicht habe ich mir da auch meine gelegentlich aufflackernde Hupneigung abgeguckt...

Mich darauf einzustellen, fällt mir in Rom und anderen Hotspots dieser Fahrphilosophie deswegen leichter, weil es dort verbreiteter und normaler ist. Und weil die (meisten) Leute dort auch technisch gesehen weitaus besser autofahren können als hier.

Das mit dem doch-Geradeausfahren auf der Abbiegerspur: Ja, genau diese Sachen habe ich gemeint. Ich würde das alles auch entspannter sehen, wenn die Betreffenden das Beschleunigungsvermögen ihrer Rostgurken auch einigermaßen realistisch einschätzen würden. Aber da auf den Geradeausspuren ja auch nicht geschlafen wird, läuft es oft genug doch auf blöde Bremsmanöver und mühsame Reinfrickeleien hinaus, und sowas nervt mich dann schon. Wer es hingegen elegant hinkriegt, ohne andere zu Bremsmanövern zu nötigen oder sonstwie zu gefährden, hat auf alle Fälle meinen Respekt. Ich bin ja schließlich auch ein bekennender Ecktankstellen-Abbieger. ;-)

können wirklich viele besser Auto fahren als hier, auch wenn es auf den ersten Blick deutlich chaotischer auf den Straßen zugeht. Aber dort bestehen die Menschen wenigstens nicht so penetrant auf ihr Recht wie in Deutschland, wo man schon mal meint, den anderen durch seine Fahrweise die (vermeintlichen) Verkehrsregeln beibringen zu müssen.

Beim Stichwort "Ecktankstellen-Abbieger" habe ich ja einen Moment gebraucht, bevor ich wusste, was Sie meinen. Ich mache das ja fast nie - wahrscheinlich, weil es auf meinen Strecken so wenige Ecktankstellen gibt.