Jack Bauer fliegt nach Berlin
Wo wir gerade bei Süchten sind: Gestern startete die fünfte Staffel von 24 (Achtung, die Seite enthält Spoiler) beim unsäglichen RTL2. Wusste gar nicht mehr, wie abhängig ich davon bin, bis die ersten Sekunden liefen. Jack Bauer wird wie immer die Welt retten, soviel ist klar. Das Besondere ist aber wieder, wie er das macht. Und damit meine ich nicht nur die fesselnde Art, wie die Serie in Echtzeit erzählt wird, sondern vor allem dass Kiefer Sutherland keinen durchweg positiven, strahlenden Helden spielt. Sein Jack Bauer ist ein Ex-Junkie, der Verdächtige foltert oder diese - so wie im gestrigen Auftakt zur fünften Staffel - auch schon mal ohne Not erschießt. Trotzdem drückt man ihm die Daumen und ärgert sich über den Cliffhanger, wenn 24 nach viel zu kurzen zweidreiviertel Stunden endet. Ich will mehr und mich außerdem nicht mehr über die nervigen "Big Brother"-Spots ärgern, in denen sich Frauen Parfum unter den Rock sprühen oder ihre Brüste fotokopieren. Deshalb habe ich gerade bei Amazon UK die DVDs der fünften Staffel bestellt.

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mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 11:44
Man könnte fast auf die Idee kommen, all die Kacke, die einem das Fernsehen vermiest, könnte primär dazu da sein, uns den DVD-Dealern in die Arme zu treiben...

kreuzberger, Donnerstag, 4. Januar 2007, 12:14
Wenn das das Ziel wäre, wäre RTL2 sicher einer der erfolgreichsten Sender. Ich befürchte aber, das Fernsehen ist aus anderen Gründen so schlecht.

viktorhaase, Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:00
natürlich nervt rtl 2
aber diese diskussion ist trotzdem ganz schwer 80`er. privatfernsehen muss werbung machen, auch für eigene produktionen. wenn die werbung nervt. ton aus, oder zappen. ein wunder ist, dass diese in deutschland beispiellos erfolglose us-serie trotzallem weiter bei rtl 2 ausgestrahlt wird. dafür sollte man auch mal dankbar sein, und die werbung einfach mal entspannt über sich ergehen lassen.
@mark
ist doch toll, wenn einem das fernsehen die kacke vermiest. wäre doch viel schlimmer, wenn sie uns die perlen vorenthalten würden.

kreuzberger, Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:31
Bin halt in den 80ern groß geworden. :-) Ich habe grundsätzlich nichts gegen Werbung, verdiene ja mein Geld mit Kommunikation. Und auf RTL2 ist die Werbung ja sogar oft besser als das Programm. Mich nervt einfach nur - unabhängig vom Sender - schlechte Werbung, so wie in den "Big Brother"-Trailern oder von Saturn. Wahrscheinlich kommen die Spots aber sogar bei der Zielgruppe an, insofern ist es dann vielleicht doch wieder gute Werbung - wegen der ich dann eben leise drehe, zappe oder eben DVDs bestelle. :-)

Die Werbung ist ansonsten das, was am wenigsten stört. Viel schlimmer finde ich, dass es immer weniger gute Sendungen gibt, für die ich dankbar sein kann - anscheinend haben die Sender sich auf den dümmsten gemeinsamen Nenner geeinigt. Oliver Kalkofe bringt das schon ganz gut auf den Punkt.

mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:59
Ja, der trifft mal wieder
voll auf die zwölf. Mit der Werbung hat man gelernt zu leben, meine Ex schafft es kaum noch, einen längeren Film bei den Öffis anzugucken ohne pinkeln zu gehen. ;-))

Unstrittig ist auch, dass zwischen all dem Schrott auch immer noch sehenswertes kommt, wenn man sich die Mühe macht, ganz gezielt danach zu suchen. Ich stelle nur fest, dass ich dafür immer weniger Geduld aufbringe. Einen 24-Stunden-nonstop-gucken-Selbstversuch würde ich mir heute nicht mehr geben.

viktorhaase, Donnerstag, 4. Januar 2007, 18:01
der kalkofe hat durchaus recht, auch wenn er immer so maßlos übertreibt. als beispiel für innovative sendungen listet er ausschließlich englische und amerikanische produktionen auf, spricht dann aber, bezugnehmend auf seine liste, dass in anderen ländern alles besser ist.
damit suggeriert er, dass das deutsche fernsehen quasi das schlechteste europas ist. was natürlich gepfelgter unsinn ist. denn wer einmal durch zum beispiel, dass französische oder italienische fernsehen gezappt hat, weiß, wie elend aussieht.
die engländer haben das beste tv-programm europas. es ist steht dem amerikanischen in nichts nach. trotzallem ist nicht alles gold was aus den amerikanischen kisten quillt. auch darf man nicht vergessen, das bei uns eine produktion maximal 10 prozent des bugets zur verfügung hat, als zum beispiel david e. kelly für sein boston legal. wir verballern hier für 8 folgen sitcom-gedöns ca., ich schätz mal, eine million pro folge. damit kannst du in den usa nicht mal die darsteller bezahlen.

das eigentliche problem ist die angst der redakteure einen flop zu landen. es ist bei rtl zum beispiel so, dass bis 2008 (umzug in die alten messehallen) ungefähr 200 - 300 angestellte die koffer packen müssen. da tut ein flop besonders weh.

und zu herrn kalkofe nochmal: seine sendung war vor x jahren mal innovativ und witzig. die letzten staffeln belegen nur seine eigene these. nix neues, kein risiko und immer nur das altbewährte. und der wixxer ist auch nicht gerade hohe kunst. ganz im gegenteil. geklaute gags. blöde kalauer und eine schauspielerische leistung von kalkofe die jeder soapdarsteller besser hinkriegt.

ich gebe euch recht. das deutsche fernsehen liegt am boden. aber andere, und das soll keine entschuldigung sein, haben sich selbst längst beerdigt. und genau deshalb ist es doch toll das der doofmann-sender rtl 2 trotz des anhaltenden misserfolgs weiter auf eine qualitativ hochwertige sendung setzt.

mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 19:07
Stimmt schon,
verglichen mit dem hirnzersetzenden Schrott, der in Italien über die Schirme flimmert und den ewigen drögen Labershows aus Frankreich gibt es keinen Grund für nationalmasochistische Zerknirschung. Und was das gelobte Fernsehland USA angeht, muss man sich auch vor Augen halten, dass einige der guten Sachen (etwa das ganze HBO-Zeux) nicht mit den basic cable fees abgegolten sind, das ist also nicht gerade ein billiges Vergnügen für die Zuschauer.

Ich bin wirklich gespannt wie ein Flitzebogen, wie es sich mit der Grundverschlüsselung per Satellit anlässt - und ob sich die Sender nicht gewaltig ins Bein schießen mit der Aktion.

kreuzberger, Donnerstag, 4. Januar 2007, 19:39
Kalkofe ist natürlich wie immer sehr überspitzt, aber trifft schon den Kern. Allerdings sitzt er wirklich ein wenig im Glashaus, seine neueren TV- und Kino-Werke strotzen ja nicht gerade vor Kreativität.

Im Gegensatz zu Italien haben wir es tatsächlich noch gut. Da bekommt man ja schon von den Bildern Augenkrebs und ist froh, dass man die Sprache nicht versteht. Vielleicht ist unsere bunte Free-TV-Landschaft (die größte Europas?) gleichzeitig Segen und Fluch. Die Sender finanzieren sich über Werbung und brauchen daher möglichst viele Zuschauer - und es ist bis auf das Alter weitgehend egal, wer da vor der Glotze sitzt. Daher bieten sie halt oft den kleinsten gemeinsamen Nenner an und nur wenige hochwertige, teure Programme fürs eigene Image. In anderen Ländern mit schlechteren und wenigeren Free-TV-Sendern ist man dagegen fast schon gezwungen, auf Pay-TV zurückzugreifen. Die Kanäle müssen ihren Zuschauern aber auch was Kreatives bieten, sonst kündigen die ihr Abo. In Deutschland stellt sich dagegen die Frage, warum ich für einen Kanal Geld ausgeben soll, wenn ich schon aus 30 oder mehr kostenlosen Sendern wählen kann. Daher hat Pay-TV sich hier auch nie richtig durchsetzen können.

Zur Verschlüsselung per Satellit: Bin auch gespannt, ob sich das durchsetzt - die Sender sind sich da ja auch nicht einig. Die Pro7-Sat1-Gruppe und die Öffentlich-Rechtlichen wollen im Gegensatz zur RTL-Gruppe ja nicht mitmachen. Ich glaube (und hoffe) daher, dass das nur bei GZSZ- und sonstigen RTL-Fans ein Erfolg und sonst eher ein Flop wird.

mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 19:57
Die Siebensatproeins-Fraktion
würde liebend gerne mittun, hat aber berechtigte Sorge, dass das Kartellamt dann die ganze Veranstaltung kippt. Vermutlich läuft es mittelfristig darauf hinaus, dass alle verschlüsseln (auch die Öffis) - aber dass nicht alle dem Kassier-Kartell Entavio beitreten und Zusatzgelder einsacken. Vielleicht etablieren die Münchener ein Konkurrenz-Abrechnungs-und-Inkasso-Tool, dass dann auch von Astra irgendwie sublizenziert wird. Oder die springen auf den Premiere-Abrechnungszug auf...

viktorhaase, Donnerstag, 4. Januar 2007, 22:15
richtig
die würden gerne, dürfen aber nicht. und da die familie mohn für immenses geld einen aktienrückkauf veranstaltet, melken die rtl wie es nur geht. zu herrn saban muss man wohl gar nix sagen. der rief nur beim unterhaltungschef an (wie man mir berichtete) und strich die hälfte des budgets. letztlich werden uns die öffentlich-rechtlichen retten müssen. aber das ist ein derart verfilzter haufen von unmotivierten 8 to 5 bürosoldaten, dass es einen schauert.

@mark
sagen sie mal. ich habe mir gerade ihren schönen blog angesehen. sie werden software von antville auf einem blogger-server.
darf ich fragen wie das funktioniert? und ob das einfach ist? kann man die seiten wirklich frei gestalten, oder muss man sich an standrds von blogger halten? danke!!

mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 22:43
Naja,
alle blogger.de-Seiten basieren auf antville (die eine wp-Ausnahme muss uns hier nicht interessieren). Es gibt vorgegebene Standard-Layouts, die man (entsprechende HTML- und CSS-Kenntnisse vorausgesetzt) modden kann wie man lustig ist. Sowohl der Herr Kreuzberger als auch meine Wenigkeit verwenden das dreispaltige Standard-Outfit als Basis, meins farblich etwas mehr umgestaltet, seins näher am default dran.

Einfach ist die Schrauberei allerdings nicht - zumindest für Laien wie mich dürfte es bei twoday.net
einfacher vonstatten gehen. Die haben auch eine auf antville basierende Software am Start, aber eine userfreundlichere Benutzeroberfläche. Davon abgesehen find ich aber die etwas nettere und überschaubarere Community hier bei blogger.de irgendwie netter. Ach ja: Mit blogger.com hat das hier nix zu tun...

kreuzberger, Donnerstag, 4. Januar 2007, 22:59
Nochmal zur Verschlüsselung: Wenn die Sender ihre Satellitenübertragung verschlüsseln, gibt es ja erstmal noch die Möglichkeit über DVB-T gratis zu sehen. Wobei ich denke, dass die Sender dann auch versuchen werden, auf diesem Übertragungsweg zu kassieren. Mittlerweile gibt es ja aber schon erste (Provinz-)Politiker, die indirekt damit drohen den verschlüsselnden Sendern die Lizenz zu entziehen. Bei den Öffentlich-Rechtlichen kann ich mir eine Verschlüsselung gegen Gebühr übrigens nicht vorstellen - denn dann würden sie ja noch nicht mal mehr theoretisch eine Grundversorgung bieten. Und das müsste dann ja eigentlich auch das Ende der GEZ-Gebühr bedeuten. Und das werden die Bürokraten bei ARD und ZDF wohl kaum riskieren.

Zum Layout: Das ist auch etwas, wo ich mich seit Anfang an mal drum kümmern will. Aber ich habe nicht nur wenig Ahnung von HTML und keine von CSS, sondern im Zweifel auch immer keine Lust stundenlang daran rumzuschrauben, damit es funzt und so aussieht, wie ich will. Und daher rede ich mir immer ein, dass so ein reduziertes Layout ja auch etwas hat. Irgendwie...

viktorhaase, Donnerstag, 4. Januar 2007, 23:17
danke
für die infos. blogger.com kenn ich. benutze ich ja selber. ist pupeneinfach, aber irgendwie zu unflexibel. obwohl man auch im script rumwurtseln kann. wenn man es denn könnte. ich glaube, dass ich mal einen testballon starte und dann schaue.

ard und zdf nebst dritten werden sich kaum verschlüsseln. das wäre ja mal sowas von dämlich. die werden doch sicherlich ert einmal durch die decke gehen, wenn die privaten verschlüsselt sind. außerdem, wie kreuzberger richtig sagte, können die die gez dann getrost vergessen.

mark793, Donnerstag, 4. Januar 2007, 23:21
Wie ich schon sagte:
Alle werden verschlüsseln über kurz oder lang. Wobei "lang" hier für mich 5-6 Jahre heißt. Aber nicht alle können extra kassieren, das ist der Punkt, auf den ich hinauswollte. Die Öffis werden den Aufwand dafür wohl aus der bestehenden Gebühr abzweigen müssen. Im Prinzip ist das Rennen - zumindest via Satellit - längst gelaufen. Was da jetzt noch läuft politisch und lobbytechnisch, ist Schaulaufen für die Galerie und Frickeln an Details. Es braucht nicht soo viel Phantasie, um sich Konstellationen auszudenken, die den Bedenken des Kartellamts Rechnung tragen. Den Wettbewerbshütern ging es nie darum, die Zusatzgebühr als solche zu kippen, es geht nur darum, zumindest einen formalen Anschein von Restwettbewerb zu wahren. In welche Richtung es gehen könnte, habe ich weiter oben angedeutet. Und es liegen bereits Äußerungen vom ZDF-Intendanten vor, die man durchaus als Quasi-Kapitulation vor dem Druck der Rechte-Inhaber lesen kann.

Offen ist das Rennen hingegen noch bei DVB-T. P7S1 hatte stets dafür plädiert, diesen Kanal offen zu lassen, die RTL-Familie hat angekündigt, auch dieses Loch stopfen zu wollen. Anyway, dieser Übertragungsweg erreicht nicht einmal 10 Prozent des Fernsehvolks und ist damit ein Nebenschauplatz. Auch für die Rechteinhaber, denen vor allem der nationenübergreifende Overspill via Satellit ein Dorn im Auge ist. Das bisschen terrestrischer Grenzverkehr juckt doch keinen. Und ich halte es auch für unrealistisch, dass es in einigen Jahren dann noch zu einem grpßen Run auf DVB-T kommt, wenn das Fernsehvolk erst mal gelernt hat, dass es über Sat halt auch teuer ist wie über Kabel. Aber da sind ja auch die schönen Zusatzdienste, das On-Demand-Gedöns, die Zusatzkanäle...

@Layout: Viel mehr würd ich auch nicht machen, selbst wenn ich Zeit, Nerv und Kompetenzen hätte.

viktorhaase, Freitag, 5. Januar 2007, 11:34
ich wollte daraus einen blog mit knippsereien machen. da würde ich halt gerne verschiedene "präsentationsformen" antesten. aber danke noch mal!

kreuzberger, Freitag, 5. Januar 2007, 12:40
Ich bin nur mal gespannt, ob die Zuschauer wirklich bereit sein werden, für die Sender zu zahlen. Bis jetzt haben die Studien immer gezeigt, dass die Zahlungsbereitschaft für TV-Kanäle bei den Deutschen kaum bis gar nicht vorhanden ist. Inwieweit sich das ändert, wenn die großen Privaten Geld haben wollen, wird sich zeigen. Wichtig erscheint mir dabei vor allem, dass die Abrechnung einfach ist. Sprich: Es sollte nur einen Zahlungsempfänger für alle Sender geben. Sobald man verschiedene Ansprechpartner hat, die die Kohle einziehen, könnte die Akzeptanz der Gebühr noch weiter sinken.

Ich befürchte, dass die Sender mein geliebtes DVB-T über kurz oder lang - wahrscheinlich mit RTL als Vorreiter - auch verschlüsseln. Erste Äußerungen in dieser Richtung gibt es ja bereits. Ich glaube außerdem ohnehin nicht, dass die Landesmedienanstalten viel ausrichten können, um die Umwandlung des Free-TV in ein Quasi-Pay-TV zu stoppen.

@viktorhaase: Da bin ich gespannt.

mark793, Freitag, 5. Januar 2007, 13:06
Richtig, die Landesmedienanstalten knurren zwar vernehmlich, zum beißen haben sie aber nicht viel. Ich hatte bei der Direktorenkonferenz explizit angefragt, wie denn der Sanktionskatalog konkret aussehen könnte. Die betroffenen Sender könnten in der Einspeisungsrangfolge aus dem Must-Carry-Bereich rausfliegen, und es gäbe paar Subventionen zu streichen, die unter technische Infrastrukturförderung laufen (tatsächlich ist der DVB-T Betrieb der Privaten in manchen Bundesländern bezuschusst worden, und weil im Osten dafür kein Geld da war, sind die Privaten bei DVB-T Mitteldeutschland außen vor geblieben). Also alles in allem ist das Abschreckungspotenzial der Medienaufsicht wohl ziemlich begrenzt.

Ich bin mit DVB-T übrigens auch recht zufrieden, und könnte auf die RTL-Sendergruppe auch getrost komplett verzichten. Meine Frau hängt da etwas mehr dran, aber de facto guckt sie ja auch kaum fern, das ist mehr so was psychologisches.

@viktorhaase: Gucken Sie sich mal die blogger.de-subdomains interieur, gesichter und blackandwhite an. Diese Fotoblogs basieren allesamt auf dem Layout von meine kleine stadt. Gibt noch mehr von dieser Sorte, und wenn es Sie nicht schrecken würde, mit dieser schon zum Quasi-Standard gewordenen Vorlage zu arbeiten, müßten Sie das Rad nicht neu erfinden.

kreuzberger, Freitag, 5. Januar 2007, 15:28
Danke für diese Infos - ich wusste z.B. nicht, dass der DVB-T-Betrieb subventioniert wurde. Kurze neugierige Frage: Haben Sie aus privatem Interesse nachgefragt oder war das was Berufliches?

Auf die RTL-Gruppe könnte ich tendenziell auch verzichten. Insbesondere seit meine Tochter da ist, gucke ich eh deutlich weniger TV, das wäre also kein großer Verlust. Ich wäre jedenfalls nicht bereit, für Super RTL oder RTL2 zu zahlen. Wenn da oder bei einem der anderen Sender allerdings wirklich mal was Interessantes kommt, gäbe es ja - zumindest derzeit noch - den OnlineTVRecorder, bei dem ich es gratis aufnehmen und mir dann zeitversetzt ansehen kann.

mark793, Freitag, 5. Januar 2007, 16:26
Eben.
Davon abgesehen ist mein Bedarf an TV-Unterhaltung (Serien, Comedy etc.) ohnehin enorm abgesunken über die Jahre. Wenn ich mich überhaupt noch vor die Glotze bequeme, bleibe ich eher bei Dokus oder Reportagen hängen, ein- oder zweimal im Quartal läuft tatsächlich auch mal ein Spielfilm, auf den ich wirklich Lust habe. Das aber auch eher im Sinne eines nice-to-have. Habe ich anderes vor, dann halt nicht.

Mein Interesse war übrigens tatsächlich beruflicher Natur. Medienjournalismus ist mein angestammtes Metier, auch wenn ich in den letzten Jahren aus familiären Gründen kürzer getreten bin und meinen Namen nicht mehr so häufig gedruckt sehe. Den weiter oben von mir verlinkten 24-Stunden-Stunt zum Beispiel hatte ich ursprünglich für ein Medienfachblatt verfasst. Aber sonst trenne ich Bloggen und Berufliches einigermaßen.

Wäre die Gegenfrage nach Ihrem Tätigkeitsfeld in der Kommunikation indiskret?

kreuzberger, Samstag, 6. Januar 2007, 14:12
Immer wieder interessant, wie viele Blogger mit Kommunikation ihr Geld verdienen. :-) Die Gegenfrage ist natürlich nicht indiskret - ich verbringe den Großteil meiner freiberuflichen Arbeit als Texter in einer Berliner Agentur. Dort schreibe ich z.B. für Mitarbeiter- und Kundenmagazine, Websites, Flyer und Broschüren oder texte auch schon mal - die bei vielen Bloggern so verrufenen - Pressemitteilungen. Das wars so im Wesentlichen... Ich versuche übrigens auch, Arbeit und Bloggen voneinander zu trennen - erscheint mir besser so. Das hier ist halt mein Privatvergnügen.

mark793, Samstag, 6. Januar 2007, 14:55
Verstehe.
Da seh ich durchaus Schnittmengen, für Mitarbeiter- und Kundenmagazine hab ich da und dort auch geschrieben, zum Teil auch als Ghostwriter. Aber Kern war bei mir immer der Medienjournalismus. Lange Zeit in einer Heidelberger Bürogemeinschaft, aus deren Keimzelle sich vor über zehn Jahren der kress report abspaltete, bei den ich eine Weile als Teilzeit-Textchef wirkte und auch vorher bei einem der gefloppten Internet-Projekte von Turi mitgeschraubt habe. Von daher war der Kollege PKJ, den Sie ja auch auf der Blogroll haben, meine Einstiegsdroge in Sachen Blogs, und Frau Wortschnittchen, die mich immer wieder gedrängt hat, doch selber zu bloggen und nicht nur zu kommentieren, ist gewissermaßen meine Blog-Patin...

kreuzberger, Samstag, 6. Januar 2007, 19:43
Dann sind Sie ja schon einige Zeit im Internetz dabei. Ich habe circa 2000 oder 2001 meine ersten Texte ins Web gestellt, damals noch als Redakteur eines Online-Filmmagazins. Das Schreiben als Ghostwriter kommt mir übrigens auch sehr bekannt vor, insbesondere Editorials werden bei Firmenzeitschriften ja in der Regel nicht selbst geschrieben. Ich hatte während meines Kommunikationsstudiums auch überlegt, ob ich mich stärker in Richtung Journalismus orientieren soll, den Gedanken dann aber verworfen. Unter anderem weil ich keine Lust hatte, mit knapp über 30 noch ein schlecht bezahltes Volontariat zu absolvieren . Außerdem hatte ich bei dem Online-Filmmagazin gemerkt, dass Journalismus auf Dauer wohl doch nicht das Richtige für mich ist. Ich bin jetzt sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, die Arbeit macht jeden Tag Spaß. Und da ich fester Freier bin, habe ich auch diese gewisse Grundsicherheit, die ich für meine kleine Familie brauche.

Auf die Bloggerei bin ich unter anderem durch eine Veranstaltung des Medienbeobachters Ausschnitt gestoßen, wo es darum ging, wie wichtig es für Firmen sein sollte, Blogs zu beobachten (inklusive des obligatorischen Jamba-Beispiels). Danach habe ich einige Monate lang viel gelesen und gelegentlich kommentiert. Einen weiteren Anstoß zum Selberbloggen gab dann der Besuch einer Bloggerlesung, bei der unter anderem Don Dahlmann, Burnster, Modeste und auch Frau Schnittchen aktiv waren. Danach hat es dann zwar noch einige Zeit gebraucht, bis ich endlich mal losgelegt habe, aber jetzt möchte ich diese Seite nicht mehr missen. Denn hier kann ich ohne Kundenwünsche und Korrekturleser schreiben, was und wie ich will. Dabei merke ich dann aber auch manchmal im nachhinein, dass nicht alles so funktioniert, wie ich mir es vorher gedacht habe. Aber auch das ist ja eine Erfahrung, die einen weiterbringt.

viktorhaase, Samstag, 6. Januar 2007, 22:49
oh
die photoblogs gefallen mir aber mal richtig. beser als das, was ich gerade bastel.
http://koelnbilder.blogspot.com/

mark793, Samstag, 6. Januar 2007, 23:08
Aber bedenken Sie,
dass bereits über ein Dutzend offener Fotoblogs basierend auf diesem Layout unterwegs sind. Einen Originalitäts-Oskar werden Sie damit nicht mehr abräumen. Und Ihre Bilder auch bei "meine kleine stadt" in der Rubrik Köln reinzustellen, wäre keine Option? Ich bin ja nicht soo der Photomensch, aber mks guck mir ganz gern an, weil da unterschiedliche Leute ihren eigenen Blickwinkel auf ihre Stadt miteinbringen - und da zum Teil auch ganz lustig kommentiert wird.

viktorhaase, Samstag, 6. Januar 2007, 23:20
aber die haben da alle auch eine eigene seite, oder? interieur zum beispiel. oder sind das alles subdomains die man nach anmeldung bei meine kleine stadt automatisch mitgeliefert bekommt? das raff ich nämlich nicht. gott, ich raffe eh nix.

mark793, Sonntag, 7. Januar 2007, 00:13
Nichts wissen
macht auch nichts. Erschließt sich ja auch nicht automatisch, das alles, wenn man da mal so rumguckt.

Also wenn sie hier bei blogger ein Blog aufmachen, haben Sie ne eigene Subdomain - sagen wir mal koelnbilder.blogger.de. Zum Kommentieren haben Sie sich eh angemeldet und einen account angelegt, das neue Blog können von diesem account mit dem benutzernamen viktorhaase machen oder einen neuen anlegen. So wie Sie hier beim kreuzberger und in meiner Dunkelkammer Kommentare ablassen können, können Sie auch bei interieur und den anderen offenen Fotoblogs hier auf dem Server Bilder reinstellen.

mks, das eine subdomain von antville.org ist, ist da sozusagen nicht mit abgedeckt, andere Baustelle (auf der es aber genauso läuft: Sie registrieren sich mit ihrem Benutzernamen dort wie hier bei blogger.de auch und können dort kommentieren und auf mks Bilder reinstellen).

viktorhaase, Sonntag, 7. Januar 2007, 13:24
ah
danke, sie sind ein schatz. habe mich mal angemeldet, dass probelm ist nur, ich honk raffe nicht, wie man das layout anpasst. ich fürchte, dass das meine html kenntnisse übersteigt. ich komme auhc irgendwie nicht in den quelltext.

kreuzberger, Sonntag, 7. Januar 2007, 14:46
Meine erforderlichen Layoutarbeiten scheitern leider auch an fehlenden html-Kenntnissen...

mark793, Sonntag, 7. Januar 2007, 14:53
Viele Antworten
finden sich hier. Ich hab jetzt nicht geguckt, aber ich nehme an, das Fotobloglayout à la mks und interieur kann man sich hier runterladen.

Der Quelltext hilft Ihnen nicht wirklich weiter, Sie müssen an die skins, das ist aber alles auf der Hilfeseite irgendwo beschrieben.

kreuzberger, Sonntag, 7. Januar 2007, 15:14
Danke für den Tipp - werde ich mich mal in einer ruhigen Minute Stunde drum kümmern, wie ich mein Layout verbessern kann.

mark793, Sonntag, 7. Januar 2007, 15:53
Ich bin mit dem dreispaltigen Standard-Outfit immer noch sehr zufrieden, abgesehen davon, dass es vor zwei Jahren bei einem antville-update irgendwie die Linie und die Überschrift über den Beiträgen verschoben hat. Das sah vorher besser aus.

Lustigerweise fand das update in der Nacht statt, ein paar Stunden, nachdem der PKJ dankenswerterweise mein Farbschema geändert hatte. Irgendwann, als der mit seiner Holden wieder auf dem Heimweg war, wollte ich auf meine schicke schwarze Seite, und da ging nix, ganz blogger.de war tot, und ich befürchtete schon, der Kollege könnte den ganzen Server abgeschossen haben...

kreuzberger, Sonntag, 7. Januar 2007, 16:06
Von der Navigation und der Übersichtlichkeit finde ich das dreispaltige Layout auch sehr gut. Alles ist da, wo man es erwartet und man findet sich sofort intuitiv zurecht. Ich will aber auf jeden Fall mal an den Farben schrauben, damit das hier nicht mehr ganz so nach blogger.de-Standard aussieht.

Dass ich die Seite zerschieße und nach meinen Bastelarbeiten nix mehr geht, befürchte ich ja auch. Aber auf der Hilfeseite, die Sie oben verlinkt haben, steht glaube ich, wie ich mir eine Sicherheitskopie anlegen kann + wie ich das neue Layout erstmal testen kann. Unter den Bedingungen traue ich html-Laie mich vermutlich eher daran...