Kontinente-Mixtape: Reise um die Erde in 19 Liedern
Ich schrob ja neulich schon mal hier über das vom endgültigen Sascha ins Leben gerufene Mixtape-Wichteln. Der Initiator ist dafür selbstredend heftigst zu lobpreisen. Hier nun also die Tracklist des von mir erstellten Mixtapes. Sascha hatte das Thema "Kontinente" vorgegeben, was mich erstmal vor Probleme stellte. Dann kam mir aber wie gesagt geschrieben die Idee, das Ganze an Jules Vernes "Reise um die Erde in 80 Tagen" aufzuhängen und die CD "Reise um die Erde in 19 Liedern" zu benamsen. Dabei sollte bei jedem Track entweder der Titel oder der Künstlername einen realen Ort enthalten. Hier jetzt also die Details des Mixtapes, das ich für Dr. Borstel erstellt habe.

Bloc Party: Kreuzberg
Dass der Song wegen seines Titels der Opener sein würde, wusste ich sofort. Sicher nicht das Beste von Bloc Party, aber für einen ruhigen Anfang ganz gut geeignet. Und wenn Kele von der "East Side Gallery" singt, in deren Nähe ich zumindest mal ungefähr gewohnt habe, wird mir ganz warm ums Herz.

Mando Diao: Amsterdam
Die jungen Schweden liebe ich ja seit einigen Jahren. "Amsterdam" ist ein Track, der wie viele andere von ihnen immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht und ein Zucken in meine Beine zaubert.

The Smiths: London
Ich könnte jetzt was von "damals, als ich jung war" schreiben, sage aber nur: sehr gute Band, guter - für die Smiths ungewohnt rockiger - Song, tolle Stadt.

British Sea Power: Living Is So Easy
Wir bleiben bei den Briten: Keine Ahnung, wo es diesen Track mal als Gratis-Download gab - ist aber auch egal. "Living Is So Easy" swingt einfach gut vor sich hin. Kein Meisterwerk, aber schön melodiöser Gitarrenindiepop, wie bei Wikipedia zurecht steht.

Drunk Irishmen: Whiskey In The Jar
Das Teil ist als Coverversion halbwegs lustig, und man kann sich beim Hören gut vorstellen, wie ein ganzer Pub abgeht, während die "betrunkenen Iren" das singen. Habe ich aber nur reingenommen, weil der zu bescherende Dr. Borstel bloggte, er höre gerne Folkiges. Und davon habe ich nicht gerade viel in meiner Musiksammlung.

Camera Obscura: French Navy
Der Download dieses schönen Stücks Musik gabs mal hier bei Nicorola (sehr empfehlenswertes Musikblog, btw - aber das wisst Ihr wahrscheinlich schon). Swingiger Indiepop, der bei mir für gute Laune sorgt.

Portugal. The Man: Colors
Bei dem Bandnamen war klar, dass sie auf das Mixtape kommen. Die Frage war nur, mit welchem Stück. Sollte es eher etwas Experimentelleres aus ihrer Anfangszeit sein oder eines der neueren, melodischeren Stücke. Ich entschied mich für "Colors" - sehr melodisch, sehr ruhig, an einen Gospel erinnernd, so schön, dass es fast schon kitschig ist. Aber eben nur fast.

of Montreal: Coquet Coquette
Schon 1997 gegründet, habe ich of Montreal erst in diesem Jahr entdeckt. Ihr Name erleichterte ihnen den Einzug auf die CD natürlich ungemein. Für das Mixtape wählte ich den Song "Coquet Coquette", unter anderem wegen seines eingängigen Gitarrenriffs. Außerdem wollte ich vor den ruhigen Tracks, die gleich kommen, noch mal Tempo aufnehmen.

The Raconteurs: Carolina Drama
Was soll man noch zu Jack White sagen, der neben seinem Engagement bei den White Stripes und Dead Weather auch noch bei den Raconteurs mitspielt? Der Mann macht einfach verdammt gute Musik. Und California Drama ist einer meiner absoluten Lieblingssongs: eine tragische Geschichte über einen Jungen, seine Väter und einen Mord. Ganz großes Kopfkino, und dann auch noch musikalisch mitreißend.

The National: Bloodbuzz Ohio
Noch so eine Band, die ich dank Nicorolas fabulösem Blog kennengelernt habe. Eines der Konsensalben des Jahres, was sicher daran liegt, dass es einfach mal verdammt fucking brilliant ist. Und "Bloodbuzz Ohio" ist nur einer von vielen großartigen Tracks darauf.

Tom Waits: Georgia Lee
Von Tom Waits habe ich nur das Album "Mule Variations", für das er - wie Wikipedia mir gerade verriet - den Grammy für das beste zeitgenössische Folk-Album (ha-haa - von wegen ich hätte keine Folksongs!) erhielt. Und darauf singt er mit seiner wunderbar knarzigen Stimme diese berückend-bedrückende Ballade.

Johnny Cash: Tennessee Stud
Noch so ein Mann, der eine ruhige Nummer mit seiner unverwechselbaren Stimme vorträgt. Dieser Track passte hervorragend auf den "Jackie Brown"-Soundtrack - und jetzt auf das Kontinente-Mixtape.

The Gaslight Anthem: American Slang
Und die nächste Band, die im Moment jeder zu mögen scheint. Beim ersten Hören dachte ich: "Hört sich ja genauso an wie ein x-beliebiges Stück aus den 'American Top 40', die ich in den 80ern immer auf AFN gehört habe." Und Musik, deren Original ich schon mal vor 20 Jahren gehört habe, hat es bei mir schwer. Aber mittlerweile gefallen mir das Album und dieser titelgebende Track immer besser. Nichts bahnbrechend Neues, aber immerhin solider Rock, den man häufiger hören kann.

Placebo: Blue American
Ich habe Placebo erst vor fünf oder sechs Jahren so richtig bemerkt. Aber seit ich mehr als "nur" ihre Singles kenne, sind die multinationalen Musiker von verschiedenen Kontinenten mein absoluter Liebling. Also musste auch was von ihnen auf das Mixtape-CD-Dingens. Zur Auswahl stand auch "English Summer Rain", das mir aber zu bekannt war, um es zu nehmen. "Blue American" ist vom dritten Placebo-Album "Black Market Music" und eines der vielen großen Lieder von Brian Molko & Co. Ohne die "Kontinente"-Vorgabe wäre es aber vermutlich ein anderes Placebo-Stück geworden.

Eagles Of Death Metal: Wannabe in L.A.
Wieder so ein Gratis-Download von irgendwo, der aber schön schmuuv groovt und das Tempo nach der Ruhe wieder etwas anzieht, bevor es gleich lauter und schneller wird.

System of a Down: Old School Hollywood
Was zu erwarten war: Der Song rockt richtig und ist zwischendurch melodiös. Eben System of a Down. Und weil ich SoaD gerade für diesen Text schnell gegoogelt habe, habe ich jetzt auch Tickets für ihr Berliner Open-Air-Konzert im Juni. Ick freu mir!

We are Wolves: Paloma
Wieder was gelernt: La Paloma ist der Name einer uruguya, ähm urugayu, ähm einer Stadt in Urudings in Südamerika. Was ein Glück war - denn seit ich dank Kamil "We are Wolves" entdeckt habe, läuft deren aktuelles Album mit seinem Opener "Paloma" bei mir in Heavy Rotation. Anscheinend kennt außer uns beiden aber kaum eine Sau diese Jungs aus Montreal - sie haben noch nicht einmal einen deutschen Wikipedia-Eintrag. Ihre Musik liegt irgendwo zwischen Indierock und Dancepunk und erinnert oft an The Rapture, deren Tracks sie auch gelegentlich zitieren. "Paloma" strotzt vor Kraft und treibenden Gitarren, abgerundet mit elektronischen Momenten und englisch-spanischen Lyrics.

The Shins: Australia
Bevor James Mercer in diesem Jahr zusammen mit Danger Mouse ein Album als "Broken Bells" rausbrachte, war er (bzw. ist er noch?) Frontmann von The Shins, mit denen er die Welt um viele wundervolle Indiepop-Nummern wie "Australia"bereicherte.

Auletta: Meine Stadt
Nach einer "Reise um die Erde" kommt man wieder zu Hause an - und da wird bei mir deutsch gesprochen und gesungen. Zum Abschluss gibts deshalb knackigen deutschen Indierock auf die Ohren, den ich erst vor kurzem in meinem Itunes gefunden habe.

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