Heute abend werden Klosinho und Kollegen diese Frage jawohl mit ja beantworten, sachichmalso als Bremer Kreuzberger. Werders Spiel in Barcelona startet um 20.45 Uhr, spätestens um 18.30 sollte man Berlins beste Werder-Fankneipe betreten, das Alois S. Angenehmes Fan-Publikum mit Trikots und Schals, aber nicht prollig. Das einzige Problem: Spätestens zwei Stunden vor Anpfiff gibts da keine freien Plätze mehr. Deshalb logge ich mich jetzt hier aus, ziehe mein Trikot an, werde bis zum Anpfif zunehmend nervös, fahre ins Alois, gucke Fußball, trinke Bier und sauge mit zerrütetten Nerven an viel zu vielen Zigarillos.

Update: Der Abend lief dann ja nicht ganz so wie erwartet erhofft. Erst war Alois voll und dann der Kreuzberger ging das Spiel verloren. Holen wir eben den Cup der Verlierer.

Gestern doch tatsächlich schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche beim Sport gewesen. Aber was will der iPod mir damit sagen, wenn er zufällig gleich als erstes Lied das hier spielt:



Update: Mittlerweile weiß ich, dass das digitale Musikabspielgerät sich dabei wohl ungefähr das hier dachte: "Dieses Lied spiel ich nur für Dich. Denn morgen abend wirst Du höllischen Muskelkater haben. Solltest halt regelmäßig zum Sport gehen und nicht nur alle drei Monate, um Dein schlechtes Gewissen zu beruhigen." Und jetzt schmerzt mein gesamter Oberkörper und ich muss auch noch zugeben, dass der blöde Apfel mit seiner Prognose Recht hatte.

Werder-Fan zu sein, macht weiter Spaß. Die letzten fünf Pflichtspiele gewonnen, mit 20:2 Toren. Letztes Opfer: die Mainzer Karnevalisten. Und das sah so aus:

Es können ja nicht alle Schlussmänner durch große Paraden oder Gesten in die Geschichte ihres Sports eingehen.



via Fooligan.

Über ein Dutzend Dinger gegen überforderte San-Marinesen. Die schönste Szene des Spiels war es, als Jens Lehmann keinen Elfmeter für Deutschland schoss. Die Spieler der ältesten Republik der Welt hatten den einschussbereiten Keeper nämlich mit den Worten "Fairplay, Fairplay" darum gebeten nicht zum Strafstoß anzutreten. Um den Gegnern die Demütigung zu ersparen, auch noch vom deutschen Torwart einen reingehauen zu bekommen, lief Jenius wieder zurück in seinen eigenen Strafraum. Großer Sport.

Achja, Bernd-the-goalgetter-Schneider hat ihn dann reingeschnickst.

Was man sich wegen der EM-Qualifikation alles fragen muss: Wie heißen eigentlich die Einwohner von San Marino? San Marinoer? San Marinonen? San Maronen? San Mariner? San Marinierte? San Marinaden? San Marinetten? Die richtige Antwort kennen wie immer nur der Wind und Wikipedia.

Ich weiß, dass das hier eigentlich gar nicht geht. Tut mir leid, wird nicht wieder so oft vorkommen.

Da gehe ich schon mal zum Sport und schufte eine knappe Stunde - und was sagt das blöde Fahrrad? Ich hätte man gerade gute 400 Kalorien, Kilokalorien, Kilojoule oder wie das heißt abtrainiert. Und die Waage in der Umkleide ist auch kaputt! Ist aber trotzdem ein gutes Gefühl sich endlich mal wieder ausgepowert zu haben und in der Sauna gewesen zu sein. Aber vielleicht sollte ich jetzt lieber doch kein Bier trinken?

Am Wochenende war ich zum ersten Mal seit 10 Jahren im Bremer Weserstadion, um mir live anzusehen, wie Werder gewinnt. Und natürlich haben sie die Leverkusener so glücklich dermaßen überzeugend geschlagen, dass es die reine Wonne war. Schon vor dem Spiel war die geballte Fachkompetenz im Stadion nicht zu übersehenhören. Auf der Tribüne ein fünfjähriger Werderfan zu seinem Vater: "Guck mal, bei Leverkusen spielt ja ein Mädchen mit." Antwort: "Nein, das ist Voronin."

Beim Spiel habe ich Regelwidrigkeiten der Leverkusener gewohnt stilvoll kommentiert (siehe Überschrift) und Schiedsrichterentscheidungen gegen Werder sachkundig und objektiv bewertet ("Gleiche Höhe!", "Das war niemals ein Foul!", "Das darf doch nicht wahr sein!"). Nach dem Spiel haben wir dann noch ein wenig vor dem Stadion gekickt. Beim Fußballspielen bin ich allerdings leider deutlich schlechter als beim Fußballtippen, wo ich in meinen beiden Tipprunden jeweils auf Platz drei stehe - in der Blogger-Liga sogar nur einen Punkt hinter Thomas Knüwer vom Handelsblatt.

Im Laufe des Tages wird es auch noch Bilder aus dem Weserstadion geben. Wer sich selbst ein Bild vom Spiel machen will, klickt hier:

Ist es eigentlich normal, dass werdende Väter den Ansatz eines kleinen Bauchs bekommen? Vielleicht ist das aber auch nur meinen Ernährungsgewohnheiten während der Fußball-WM zuzuschreiben. Morgen heißt es daher zum ersten Mal seit Monaten: Der Kreuzberger geht ins Fitnessstudio. Meine bislang einzigen vier Kontakte damit liefen in diesem Jahr so ab:

1. Mitte Mai die Kündigung schreiben
2. Ende Mai die Eingangsbestätigung erhalten
3. Ende Mai die Abbuchung des Jahresbeitrags auf dem Kontoauszug entdecken
4. Anfang Juni die Kündigungsbestätigung zum 31. Mai 2007 erhalten

Morgen hole ich mir endlich etwas für mein Geld. Oder übermorgen...

Auch an diesem Wochenende ist der Kreuzberger wieder auf Deutschlandtournee. Nachher geht es erstmal gen Hamburg, Freunde besuchen, und morgen werde ich live im Bremer Weserstadion dabei sein, wenn der neue Tabellenführer der Bundesliga die Pharmazeutikerkicker der Bayer AG auseinandernimmt.

An diesem Wochenende ist daher leider wieder mal eine kurze Blogpause angesagt. Aber spätestens am Montag gehts weiter.