Freitag, 20. April 2007
Morgendliche Erkenntnis
Vom Ausschlafen zu träumen ist deutlich weniger erholsam als tatsächlich auszuschlafen.

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Samstag, 14. April 2007
Weltpremiere, samstagmorgens, 6.30 Uhr
In den letzten genau sieben Monaten ist aus der kleinen, wunderschönen Carlotta ein unglaublich fröhliches Baby geworden, das seine Welt erkundet und im Wortsinne begreift. Bevor sie da war, bin ich oft erst um die Uhrzeit, zu der dieser Text entsteht, ins Bett gegangen. Oder habe zumindest daran gedacht, das ja eventuell mal demnächst tun zu können. Jetzt sitze ich samstagmorgens seit 6.30 Uhr im Bademantel im Wohnzimmer und passe schlaftrunken aber glücklich auf den kleinen, zweizähnigen Krabbler auf. Ich bin im Gegensatz zu ihr noch etwas träge, lege sie auf ihre Decke, wo sie sich - voller Elan glucksend und kieksend - mit einer leeren Wasserflasche, einem Stück Zeitung und einer Fernbedienung amüsiert. Clown, Eisenbahn, Beißringe, Tiger, Bär und Biene beobachten das kleine Wunder derweil stillvergnügt und warten auf ihren nächsten Einsatz. Zwischendurch nehme ich Carlotta auf den Arm, tippe enhändig weiter - sie ist fasziniert und will mitspielen. Hier also das originale Ergebnis ihrer ersten literarischen Versuche:

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Nachtrag: Musste Carlottas Text gerade etwas kürzen. Am Ende hatte sie nämlich - von mir unbemerkt - html-Code versteckt. Einer großen Zukunft in der digitalen Welt steht also nix mehr im Wege...

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Freitag, 23. März 2007
Kleines Glück, ganz groß
Heute nach dem wundervollen Babyschwimmen (dazu vielleicht ein anderes Mal mehr): Als wir wieder zu Hause ankommen, ist Carlotta wie bei fast jeder Autofahrt eingeschlafen. Die Prinzessin und ich wollen noch unser Lieblingsrestaurant besuchen, den "besten Vietnamesen östlich von Ho-Chi-Minh-Stadt". Um noch mal rausgehen zu können, bette ich die kleine Prinzessin in den Kinderwagen um - wobei sie natürlich aufwacht. Da es deutlich entspannter ist, mit einem schlafenden Baby im Restaurant zu sitzen, streichel ich ihr sanft und einschlaffördernd über ihr von einer kleinen Mütze bedecktes Köpfchen. Ihre Augen fallen zu, sie schaut mich an und während sie einschläft, schenkt sie mir ihr bezauberndstes Lächeln, das zu sagen scheint: "Schön, dass Du da bist."

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Sonntag, 18. März 2007
Morgens, sechs Uhr in Kreuzberg
Wochenende - das ist in ganz Deutschland die Zeit zum ausgehen, Kraft tanken, entspannen und ausschlafen. In ganz Deutschland? Nein, in Kreuzberg gibt es eine kleine Wohnung, in der sich seit gestern ein nimmermüdes Baby der scheinbaren Übermacht der Ausschlafjunkies entgegenstellt. Samstag- und Sonntagmorgen, Kreuzberg liegt noch im Halbdunkel, der Wecker zeigt sechs Uhr irgendwas. Plötzlich hallt ein schriller, markerschütternder Schrei durch des Kreuzbergers Domizil: "Aaaaaaahhhhh!" Und nochmal: "Aaaaaaaaaaahhhhhhh!" Und nochmal, nochmal und nochmal... Wie kann man um diese Uhrzeit nur schon so viel Energie haben, um das ganze Haus zu beschallen? Warum muss das wundervollste und fröhlichste Baby der Welt ausgerechnet frühmorgens testen, wie laut, wie schrill und wie ausdauernd es schreien kann?



Stillen? Keine Stille. Auf den Arm? Nada, niente, rien. Die Kleine zum Kuscheln auf den Bauch legen? Einzige Reaktion ist, dass Carlotta zusätzlich meinen Körper als Trommel zu ihrer Stimme benutzt. Samstag und Sonntag dauert der Überraschungsangriff auf der Prinzessin und meine Schlafgewohnheiten ungefähr anderthalb bis zwei Stunden. Danach erfolgt der geordnete Rückzug auf die Spieldecke und eine alles durchdringende Stille. Doch die Ungewissheit bleibt: Wann wird die kleine Rebellin das nächste Mal angreifen?

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Freitag, 2. Februar 2007
Macht stillen stulle?
Wenn ja, könnte es daran liegen, dass Frauen nach der Geburt keine Weiter- sondern Rückbildungskurse besuchen.

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Dienstag, 30. Januar 2007
Teile und wasche
Wir teilen alles mit unserem kleinen Augenstern: Liebe, Zeit, lachen, weinen und indirekt auch das Essen. Kein Wunder, dass sie auch etwas mit uns teilen will. Aber muss sie das ausgerechnet auf der Wickelkommode tun? Und dann auch noch kurz nacheinander aus unterschiedlichen Körperöffnungen?

Aber danach liegt sie da, ist das glücklichste Baby der Welt, lacht, kiekst und strahlt uns aus ihren unfassbar hübschen großen Augen an. Und die Prinzessin und ich strahlen zurück, ignorieren die auf der Wickelunterlage verteilten Körpersäfte und sind einfach nur glücklich.

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Samstag, 20. Januar 2007
Die Ballade von Kurt und Günter
Freitagnachmittag, die Prinzessin feiert Geburtstag. Zwei Freundinnen haben ihre Jungs mitgebracht, nennen wir sie der Einfachheit halber Günter (ein Jahr) und Kurt (zwei Jahre). Günter entdeckt ein knallrotes Auto, nimmt es sich und hat offensichtlich viel Spaß damit. Kurt sieht das, kommt dazu und nimmt es dem Kleineren weg, um selbst damit zu spielen. Günter braucht nur Bruchteile von Sekunden, bevor er bitterlich zu weinen anfängt.

Kurts Mutter daraufhin zu ihrem charmanten Liebling: "Kurt, Du gehst jetzt sofort zu Günter und entschuldigst Dich." Kurt marschiert zur Überraschung aller Geburtstagsgäste schnurstracks los, nimmt Günter in den Arm und sagt, es tue ihm leid. Danach dreht er sich zu seiner Mutter um, die sich sichtlich über ihren Erziehungserfolg freut, und sagt: "Dafür darf ich das Auto jetzt aber auch behalten."

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Mittwoch, 27. Dezember 2006
Erster Vorsatz für 2007
Carlotta vor dem 24.12. sagen, dass Weihnachten nicht so heißt, weil man die ganze Nacht weinen soll.

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Dienstag, 5. Dezember 2006
Handarbeit
Faszinierend, wie lange ich meiner zweieinhalb Monate alten Tochter dabei zusehen kann, wie sie ihre Hände entdeckt. Und wie sie gegen die über ihr hängenden Stoffdingse ditscht, um sich dann glucksend darüber zu freuen, dass sie sich bewegen. Schon der Gedanke daran lässt ein breites Grinsen in meinem Gesicht wachsen.

Eine etwas andere - hiermit lesebefohlene - Sicht auf Kinder gibts bei Herrn Paulsen:

"(...) 12:00 Uhr
Wieder zuhause. Ich bin so müde. Wir essen zusammen ein Würstchen und ein halbes Brot. Ich sehe auf meinen Plan. 14:00 Uhr Mittagsschlaf steht da. Das schaff ich nicht mehr. „Bist Du müde?“ frage ich das Kind. Kind verneint. Spielen!

13:00 Uhr
Ich kann nicht mehr. Mittagsschlaf wird heute um eine Stunde vorverlegt, ich muss jetzt dringend schlafen. Kind ausziehen, Windel wechseln, Kind anziehen, ich bin schweißgebadet. Kind ins Bett, Paulsen ins Bett. Ich bete. Nur eine Stunde, bete ich, bitte Gott, ich hab mich lang nicht bei Dir gemeldet, aber ich brauche jetzt eine Stunde, bitte, bitte lieber Gott.

13:30 Uhr
Gott ist tot. (...)"

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Freitag, 1. Dezember 2006
Das war ja noch nie da
Wie sehr man sich doch drüber freuen kann, wenn ein kleiner Mensch sich vom Bauch auf den Rücken dreht.

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