Am heutigen Morgen verlasse ich wie fast jeden Wochentag das Haus, um die fürs Leben benötigten pekuniären Mittel zu jagen. Schon im Treppenhaus höre ich vielstimmiges Gekreisch, das ausnahmsweise nicht von den zehn Kindern im Haus zu stammen scheint. Die aufgeregten Laute stammen von draußen, kommen aus diversen unversehrten Spatzenkehlen. Auf die - und den Rest der Vögel - hat es ein Falkenhabicht-Bussard - wie wir Nicht-Ornithologen die meisten Raubvögel nennen - abgesehen. Von der Schaukel im Vorgarten bricht er ein ums andere mal auf, um dem Kleingeflieg an die Wäsche bzw. die Federn zu gehen. Doch nach fünf erfolglosen Versuchen dreht der Räuber ab und die liebe Spatzenseele und das morgendliche Kreuzberg haben wieder Ruh.

Nach einem Kurzurlaub kehrt Kleinfamilie Kreuzberger nach Kreuzberg zurück. Eine Nachbarin steht auf der Straße, schaut nach oben: "Sehen Sie mal." Wir suchen den wolkenlosen Himmel ab. Da - auf dem Nachbarhaus steht er. Ein majestätisch anmutender Fischreiher. Mitten in Berlin. Anscheinend hat ihn das hiesige kulinarische Angebot dazu bewogen hierher zu ziehen - wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise meldeten, hat er sich schon mehrmals einen kleinen Goldfischsnack aus dem Gartenteich genehmigt.



Schlechte Fotoqualität wegen mit Handy ohne optischen Zoom aufgenommen.

Teil 1

Vor kurzem fuhr der Kreuzberger in der Kreuzberger Kreuzbergstraße, direkt am Kreuzberger Viktoriapark, parkplatzsuchend fluchend herum, sich über die anderen Kreuzberger beschwerend, die die ihm zustehenden Kreuzberger Parkplätze widerrechtlich besetzt hatten. Plötzlich bewegte sich ein schneller Schatten im linken Augenwinkel. Während der Kreuzberger seinen Kopf nach links drehte, sah er noch, wie ein Fuchs zwischen den geparkten Autos verschwand und in den Park huschte. Nur wenige Meter vom Streichelzoo entfernt...