in dessen Därmen herrschte Sturm:
Es kam'n heraus viel laute Winde
aus dem hint'ren Teil vom Kinde.
Und als das Kind Geräusche macht -
es war nicht sieben, sondern acht -
da fragten sich die Eltern dann,
was man nun wohl machen kann.
Sie klebten zu das Loch im Po,
weil - das macht man ja wohl so.
Dem Kinde war das gar nicht schnurz -
und ihm entwich ein lauter Schrei.
Die Eltern kriegten einen Schreck
und machten schnell den Kleber weg.
Und die Moral von der Geschicht:
Pattex ist fürn Podex nicht.
*Die Alternativüberschrift "Po-Esie" war übrigens auch nicht besser.
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Der Kreuzberger träumt weiter.
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Der Andrang ist groß, die Schlange am Einlass lang. Nachdem wir unsere Tickets, die man namentlich vorbestellen musste, erworben haben, schließt ein Wärter hinter uns die Tür und wir sind drin. Taschen, Handys, Schlüssel und sogar Bonbons müssen aus Sicherheitsgründen in Schließfächern verstaut werden, damit die Inhaftierten weiter inhaftiert bleiben. Mit ungewohnt leeren Hosentaschen geht es zur Personenkontrolle, wo alle Theatergäste im Tausch gegen ihren Personal- einen Besucherausweis erhalten. Es folgt eine kurze Durchsuchung, die erstaunlicherweise deutlich laxer ausfällt als die Sicherheitskontrollen am Flughafen.
Die Tegeler JVA von innen - kurz bevor mein Fotohandy im Schließfach verschwand.
Die durchsuchten Besucher sammeln sich, um gemeinsam zu ihren Sitzplätzen geführt zu werden. Das Wachpersonal macht auf dem Weg freundlich, aber unmissverständlich klar, dass wir in der JVA genau zwei Möglichkeiten zu einem Toilettenbesuch haben werden: vor oder nach der Aufführung, aber keinesfalls währenddessen.
Die Tribünen des Freilichttheaters stehen im Gefängnishof, der von den Zellblöcken gesäumt ist. Aus einigen geöffneten Fenstern blicken neugierige Augen durch die Gitterstäbe, an anderen warten Gardinen darauf, zur Nachtruhe zugezogen zu werden. Ein Falke Bussard Adler kleiner brauner Raubvogel zieht seine Kreise dicht über dem Hof und die Blicke manches Besuchers auf sich, der gerade die unheilvoll dräuenden Wolken beobachtet.
Die Vorstellung beginnt: Die Häftlinge betreten die minimalistische Bühne, um "Räuber. Götz" aufzuführen, frei nach Goethes "Götz von Berlichingen". In den nächsten anderthalb Stunden gibt es immer wieder Szenenapplaus, einige der gefangenen Schauspieler schauspielernden Gefangenen aus aller Herren Länder brauchen den Vergleich mit ihren freien Kollegen nicht zu scheuen. Insbesondere die Darsteller der Titelfigur und des Bischofs überzeugen mit ihrer charismatischen Präsenz. Aber auch nahezu jedes andere Ensemblemitglied hat seinen großen Moment, den es bisweilen sichtlich genießt: Der eine rappt mehrere Minuten lang auf polnisch und deutsch, ein anderer gibt den singenden Chorleiter, und wieder andere haben zumindest kurze Monologe, in denen ihnen die volle Aufmerksamkeit der rund 200 wohlwollenden Zuschauer gewiss ist.
Das Stück, das um den "Mythos des Gesetzesbrechers als Volkshelden" kreist, spielt dabei immer wieder - mal dramatisch, mal äußerst komisch - mit den Themen Freiheit und Gefangenschaft. So erzählen die Figuren von ihrer Zelle und was diese für Sie bedeutet - und das historische Stück ist wieder voll und ganz in der Gegenwart des Gefängnishofs angekommen. Diese und andere anscheinend autobiografisch geprägten Szenen, in denen die Inhaftierten hinter den Schauspielern sichtbar werden, sind am beeindruckendsten. Nicht zuletzt, weil sie keine Fremdkörper bleiben, sondern sich harmonisch in das Stück einfügen.
Als der imaginäre Vorhang fällt, applaudiert das Publikum lang und herzlich - und den Darstellern ist anzusehen, wie sehr sie den Moment genießen. Und für einen Augenblick scheint es fast, als seien diese schweren wieder kleine Jungs, die sich mit leuchtenden Augen über ihre Weihnachtsgeschenke freuen.
"Räuber.Götz" wird nur noch einmal gespielt: am 6. Juli um 18 Uhr. Die Karten müssen spätestens fünf Tage vor der Vorstellung bestellt werden. Mehr Infos gibt es beim Projekt "aufBruch. Kunst Gefängnis Stadt".
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