Dienstag, 22. Januar 2008
Ganz schön im...
Da will ich gerade nur ganz harmlos im Duden nachschlagen, ob man "fit halten" auseinander oder womöglich doch zusammenschreibt. Doch was muss ich bei den Gralshütern der deutschen Sprache erblicken? Einen Eintrag, der beweist, dass nicht nur das Internet der Untergang des Abendlandes ist, sondern auch gedruckte Qualitätswerke erschütternde Dokumente unserer sprachlichen und moralischen Verrohung sein können:

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Mittwoch, 19. Dezember 2007
Kinder sind unsere Zukunft
Und es begab sich also am gestrigen Tage, dass ich mich zur Mittagsstunde aufmachte, um die große und die kleine Prinzessin am Weihnachtstage mit Gold und Geschmeide liebvoll verpackten Geschenken beschenken zu können. Sonst eher ein Freund kleiner, unabhängiger Buchhandlungen, lenkte ich meine Schritte an diesem trüben Dezemberdienstag gen Hugendubel-Filiale am wenig geliebten Potsdamer Platz. Im Reich der Bücher angelangt, schlenderte ich durch die Regale und stöberte hier, schmökerte dort. Aus einer der ledernen Sitzecken, in der es sich einige Drei- oder Vierzehnjährige bequem gemacht hatten - manch einer würde sagen, sie hätten sich dort hingeflegelt -, erklang die Frage eines wohlgenährten Mädchens an seine Begleiter: "Ey, is das jetz hier ne Bibliothek, oder was?" Anstatt die Antwort abzuwarten, ergänzte die junge Dame: "Oh Mann, ich will hier weg, Bücher sind voll langweilig."

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Mittwoch, 21. November 2007
Geschmackloses Flash-Zeug
...gibt es jetzt auch offline.

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Mittwoch, 4. Juli 2007
Crocodile Kreuzberger
Eine Nacht später: Mit einem großen Käscher fange ich das erste lebende Krokodil meines Lebens. Die Sechsmeterechse bewegt sich nach der Gefangennahme seltsamerweise überhaupt nicht, sondern schaut mich nur aus ihren kalten Augen an, während ich den Käscher so weit weg von mir halte wie möglich. Zu Hause angekommen landet das stocksteife Reptil in einer speziell für Krokodile entwickelten, überdimensionierten Tupperdose. Es beobachtet mich weiter, bis ich den Deckel des Behälters schließe und dabei durch den Kunststoff seinen gepanzerten Rücken berühre. Als es meine Hand spürt, beginnt es zu zappeln und sich wild hin- und herzuwerfen, so wie ich es aus unzähligen Tierdokus kenne. Nach einigen angsterfüllten Augenblicken bemerke ich, wie das Innere der Dose sich verändert. Was eben noch eine Echse war, scheint sich aufzulösen, kein Krokodil mehr zu sein - stattdessen hat es plötzlich viel zu viele lange, dünne Arme, mit denen es alienesk nach einem Ausgang aus seinem transparenten Tuppergefängnis sucht. Ich starre gebannt auf dieses bizarre Schauspiel und erinnere mich dabei an Ray Harryhausens Stop-Motion-Filme. (Aufgew.)

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Dienstag, 3. Juli 2007
Ungebetene Besucher
In der Küche. Da krabbelt was über den Boden. Was relativ Großes. Lila, mit gelben Beinen - eine Schildkröte. Wir haben doch eigentlich keine Schildkröten, denke ich, während sie von diesem Gedanken ungerührt senkrecht am Mülleimer hochkrabbelt. Ich greife nach ihrem Panzer, hebe sie hoch. Während ich dem am Aquarium stehenden Freund diesen seltsamen neuen Mitbewohner zeigen will, beißt das Mistvieh mir voller Kraft in die Hand. Mit viel Mühe befreie ich meine Finger aus dem gierigen Maul und werfe die Kröte zusammen mit ihren vielen großen und kleinen Verwandten, die auf einmal aus allen Schränken und Ritzen hervor kriechen, in das Aquarium. Während ich mich noch frage, seit wann in der Küche eigentlich ein solches Frischfischaufbewahrungsutensil steht, verlassen wir die Wohnung, um Krokodile zu fangen... (Aufgew.)

Der Kreuzberger träumt weiter.

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Donnerstag, 19. April 2007
Das große Los
Damals, direkt nachdem es passiert war, sagtest Du: „Das ist doch gar nicht so schlimm.“ Und: „Wir kriegen das schon wieder hin.“ Und, etwas später: „Wir schaffen das schon!“ Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie Du mich in den Arm genommen hast, um mich in diesen Momenten zu trösten – damals.

Damals – das ist jetzt fünf Jahre her, doch es erscheint mir wie eine Ewigkeit – als ob es nie ein davor gegeben hätte. Viel hat sich verändert seit diesem Tag. Ich denke manchmal daran, wie glücklich wir früher oft waren, aber ich kann mich immer weniger daran erinnern. Ein Bild habe ich noch genau vor Augen. Wir tollten wie junge Hunde am Strand herum – es war wunderschön. Aber solche Momente sind schon ewig her.

Nach diesem Tag – damals – fühlte ich mich auf einmal allein und oft so einsam. Obwohl Du da warst. Du hast versucht, mir Mut zu machen und mich so oft getröstet. Aber ich verlor langsam meinen Stolz, mein Gefühl, etwas wert zu sein. Ich kann mir heute kaum vorstellen, dass ich mich früher einmal mochte. Warum mochte ich mich ? Ich weiß es nicht mehr.

Und je mehr ich mich verlor, um so mehr verlor ich auch Dich. Immer wieder hast Du versucht, mich aufzubauen. – Aber ich wusste doch, dass Du mich für einen Versager hältst. Wer kann jemanden wie mich schon lieben und bei ihm bleiben? Immer wieder fragte ich Dich, warum Du noch bei mir warst. Ich verstand es nicht. Ich merkte, wie Du in solchen Momenten wütend wurdest, Dich von mir entferntest. Ich bade ja schon im Selbstmitleid und solle mich nicht immer tiefer in den Strudel hineinziehen lassen, meintest Du. Nach solchen Gesprächen hörte ich manchmal, wie Du Dich nachts in den Schlaf weintest. Aber Du, trotzdem – trotz mir – bist Du da geblieben.

Aber bald wirst Du mich endlich los sein. Ich weiß, dass Du es ohnehin nicht mehr lange mit mir aushalten würdest. Wahrscheinlich hast Du schon einen Liebhaber – ja, ganz bestimmt sogar. Wir haben ja auch schon ewig nicht mehr miteinander geschlafen. Aber bald, bald wird er Dich für sich allein haben und Du kannst endlich wieder glücklich sein. So wie wir es früher zusammen waren.

Das was ich tue, hat endlich wieder einen Sinn. Ganz anders als all das, was ich seit damals machte. … Der Zug wird bald kommen – dann hat es endlich ein Ende, für Dich … für mich.

Erst starben die Werften – damals – dann meine Seele, bald sterbe ich. Erst nutz- und arbeitslos, dann trostlos, bald kopflos.

Dieser Text entstand genau wie dieser 1997 für die Uni.

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Mittwoch, 11. April 2007
Von Männern und Frauen
Die Supermarkt-Kassiererin hatte - zurückhaltend formuliert - die vermutlich beeindruckendsten sekundären Geschlechtsmerkmale seit Lollo Ferrari. Mann starrte angestrengt in andere Richtungen, denn er wollte ja nicht aufdringlich oder gar unverschämt erscheinen. Während der Blick umherschweifte und er genau darauf achtete, nicht auf zwei alpin anmutende Anhöhen zu sehen, fiel sein umherwandernder Blick unvermutet auf etwas anderes: den offenen Reißverschluss der Kassiererinnenhose.

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Mittwoch, 4. April 2007
Ich unterstütze Brandstifter und Wasserdiebe
Jaja, ich weiß, dass ich im April keine spanischen Erdbeeren essen soll. Aber die kleinen Mistdinger sind einfach zu lecker.

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Donnerstag, 29. März 2007
Wie dreckig bist Du?
Mein Bußgeld für Sex, Drogen & Co. beträgt 590,10 ₤. Und Deins?

via b3ta

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Mittwoch, 21. März 2007
Ja, is' denn heut scho' Weihnachten?
Nächtliches Schneetreiben, jetzt gerade vor der Tür des Kreuzbergers:

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