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Montagabend, nach elf. Nach einem langen Tag verlasse ich mein Arbeitszimmer, müde, erschöpft, die verschiedenen Jobs zehren an meiner Substanz. Mit der Müdigkeit geht schon den ganzen Tag eine Hypersensibilität einher. Aus dem angrenzenden Treppenhaus höre ich viele verhaltene, unterdrückte Trippelschritte, die sich verstohlen auf und ab bewegen. Und welche großen, schweren Dinge schleifen die Nachbarn über mir um diese Uhrzeit noch über ihren Fußboden?

Die Schreibtischlampe wirft einen fahlen Lichtschein durch den Türspalt, der Flur liegt im Halbdunkel. Irgendetwas stimmt nicht, ist anders als sonst. Ich kann es spüren, weiß aber nicht, was es ist. Da - an der Tür - steht da nicht jemand still und leise in der Ecke? Ich erstarre, bewege mich nicht, bis meine Augen sich langsam, sehr langsam an das Dämmerlicht gewöhnt haben. Gefühlte zehn Minuten und einen halben Herzinfarkt später erkenne ich: An die Innenseite der Wohnungstür gelehnt wartet mein Snowboard in seiner Tasche darauf, dass ich es morgen für den baldigen Urlaub fit machen lasse. Ist wirklich höchste Zeit dafür.

Vorgestern wieder an einen alten Bekannten denken müssen. Er hatte uns im letzten Jahr ohne Einladung ziemlich überraschend besucht und war für einige Zeit geblieben. Die Wochen - oder waren es gar Monate? -, die er bei uns war, verbrachte er im Wohn- und Schlafzimmer. Zunächst hatte wir ihn gar nicht weiter bemerkt, denn er hatte einen uns unbekannten Weg durch die Wand gefunden, um unser Zuhause mit seiner Anwesenheit zu bereichern.

Eines kalten Wintertages, als die weißen Flocken Kreuzberg in ihr zartes, vergängliches Kleid hüllten, entdeckten wir ihn dann. Er hatte sich im Wohnzimmer hinter dem Sofa versteckt, dessen Rückseite er in sein grünliches, pelziges Kleid gehüllt hatte. Mit den Regalen daneben und der Wand dahinter hatte er auch schon eine innige Freundschaft geschlossen und im Schlafzimmer hatte der schimmlige Gesell ein kleines Eckchen in Beschlag genommen. Wir jagten ihn mit Schimpf, Schande und ein wenig Gift von dannen.

Vor kurzem war er wieder für kurze Zeit da, die neue Couch gefiel ihm offensichtlich auch...

Wenn ich gleichzeitig arbeitslos werde und die Prinzessin mich verlässt, wäre ich um 140% unglücklicher:

Durchschnittlicher Glücksverlust, der mit dem Verlust des Arbeitsplatzes einhergeht, in Prozent: 60
Durchschnittlicher Glücksverlust, der mit dem Verlust des Lebenspartners einhergeht, in Prozent: 80

Sonntagabends um kurz vor Mitternacht im Arbeitszimmer zu sitzen und tatsächlich zu arbeiten, ist eine Erfahrung, auf die ich gerade getrost verzichten könnte.

Dein Name sei Kreuzberger.

Zehn Einleitungen geschrieben, acht Enden und drei Mittelteile, aber keinen zusammenhängenden Text. Mein Word-Dokument enthält mittlerweile so viele kleine Textinseln, dass ich das rettende Festland noch nicht mal mehr erahnen kann...

Erst einen kompletten "Laurel & Hardy"-Film in schwarzweiß geträumt, mal war ich dick, mal war ich doof, dann wieder ein Polizist, der sie durch London jagte. Natürlich gabs ein Happyend für alle Beteiligten, kitschig-klassisches Hollywood mit Sonnenuntergang und so... Als zweiten Teil des Double Features gabs ein Special-Effects-Action-Spektakel à la "Der Schwarm", inklusive explodierender Hummer und Schiffe, untergehender U-Boote, mit tödlicher Glibbermasse gefüllter Killerkrabben etc. Jetzt sag mal, Morpheus - was soll das?